Sylvain Tesson, Der Schneeleopard

Sylvain Tesson, Der Schneeleopard (Rowohlt TB, 13,- Euro)

Im Buch beschreibt Sylvain Tesson, wie er sich mit seinem Freund Vincent Munier und dessen Freundin ins tibetische Hochland begibt, um dort Fotos von Schneeleoparden zu machen. Er selbst hat Bedenken, ob es die überhaupt noch gibt, ob sie sie finden werden, und ob er selbst diese Reise schaffen kann, weil er normalerweise eher viel redet und nicht gerne lange still sitzt.


Doch er lässt sich drauf ein, und es wird einerseits ein beschwerliches Abenteuer mit geduldiger Naturbetrachtung und vielen Sinneseindrücken, Begegnungen mit Menschen und wilden Tieren. Die Ungewissheit des Erfolgs und die Langsamkeit des Vorankommens beschreibt er selbst als „antimodern“.


Gleichzeitig ist es für den Autor ein existenzielles und spirituelles Erlebnis, in der Stille, kontemplativ und weltvergessen, und ebenso immer mit dem Körper beschäftigt, der in einer Höhe von 5000 Metern und bei -35 Grad zu tun hat.


Und so macht sich Tesson viele Gedanken zum Menschen allgemein gegenüber der Natur und dem Leben, verweist auf Literatur und Kunst, auf Daoismus und Buddhismus.
Das Buch ist gefüllt mit philosophischen Gedanken und poetischen Sätzen, ein Buch mit vielen Ebenen, das man an jeder Stelle beliebig aufschlagen kann, und man wird etwas Gehaltvolles lesen.

Gruß, Ihre Frau Schmitt